Warum muss es die „Schwerverkehrsabgabe für Europa“ geben?
- Einige Beispiele -
Ärzte:
Der Straßenverkehr führt in ganz Europa zu enormen Beeinträchtigungen der Lebensqualität von Millionen von Bürgern und verursacht jährlich Gesundheitsschäden in Milliardenhöhe. Dies hat auch eine im Juni 1999 veröffentlichte Studie der WHO bestätigt. Wir unterstützen daher sämtliche Schritte zur Reduzierung der verkehrsbedingten Gesundheitsbelastungen. Eine europaweite leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe stellt hierbei ein besonders effizientes Instrument dar.
(Gaudenz Silberschmidt, executive director, International Society of Doctors for Environment, ISDE)
Der Straßentransitverkehr verursacht große Gesundheitsschäden. Diese Situation ist aus ärztlicher Sicht völlig unakzeptabel. Um Abhilfe zu schaffen, müssen dringend Maßnahmen gesetzt werden, welche die externen Kosten des Schwerverkehrs internalisieren. Das heißt, der Verursacher muss für die von ihm verursachten Schäden aufkommen. Die LSVA spielt hier eine ganz zentrale Rolle.
Dr.Peter Wallner, Ärzte für eine gesunde Umwelt Österreich
Bevölkerung entlang großer Straßen:
Seit 30 Jahren leidet die Bevölkerung am Brenner unter den Belastungen des ständig steigenden Verkehrs. Wir stehen voll hinter einer europaweiten LKW-Abgabe; weil damit in ganz Europa der Verkehr eingedämmt werden kann und so nicht nur die Menschen am Brenner endlich aufatmen können, sondern auch den BewohnerInnen anderer Transitstraßen unser derzeitiges Schicksal erspart bleibt.
Maria Hilber, Initiative für ein lebenswertes Wipptal (Österreich)
Kirche:
„Bewahrung der Schöpfung“ heute heißt möglichst konkrete Schritte zu ihrer Entlastung tun. Mit allen guten Wünschen für Durchhaltevermögen, reichliche Unterstützung und schließlichen Erfolg.
Pfr. Dr. Rainer Hennig, Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, Beauftragter für Umweltfragen.
Klimaschutz-Gemeinden:
Mit dem Beitritt zum Klimabündnis haben sich 270 Städte und Gemeinden entschlossen, ihren CO2-Ausstoß bis 2010 um 50% zu reduzieren. Wir unterstützen die Einführung einer ökologisch ausgestalteten leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe, weil sie ganz wesentlich mithilft, die Klimabündnisziele zu erreichen.
Wolfgang Mehl, Geschäftsführer Klimabündnis Österreich
Lärm-Experten:
Angesichts der zunehmenden Belastung großer Bevölkerungskreise durch Verkehrslärm fordert der Deutsche Arbeitsring für Lärmbekämpfung durchgreifende Konzepte und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Gesundheitsbeeinträchtigungen und die Lebensqualität mindernden Lärms. Die Kosten haben die Verursacher entsprechend des Verursacherprinzips zu tragen.
Ludger Visse, Deutscher Arbeitsring zur Lärmbekämpfung
Manager / Wirtschaftsvertreter:
Eine Investition von 1 Mio Euro in den Ausbau des Schienenverkehrs schafft etwa doppelt soviel Arbeitsplätze wie Investitionen in Autobahnen. Damit hätten eine europaweite Schwerverkehrsabgabe, aber immer in Verbindung mit dem Ausbau der Schieneninfrastruktur, neben den bekannten ökolog-ischen Vorteilen zugleich einen Nutzen für den Arbeitsmarkt. Verstärkt würde dieser Lenkungseffekt noch dadurch, dass der Schienenverkehr von der Mineralölsteuer befreit würde, ähnlich wie der Luftverkehr von der Kerosinsteuer und sich damit die Rentabilität des „Systems Schiene“ spürbar und nachhaltig erhöhen würde.
Dr. Maximilian Gege, Geschäftsführender Vorstand des Bundesweiten Arbeitskreises Umweltbewusster Manager (B.A.U.M. eV.)
Patienten-Selbsthilfe-Gruppen:
Die Emissionen, die vom Straßengüterverkehr ausgehen, sind mitverantwortlich an der Zunahme von Umweltbelastungen und Umwelterkrankungen. Die Gesundheit der Bevölkerung und vor allem die unserer Kinder wird dadurch erheblich beeinträchtigt. Ein Beispiel dafür ist Dieselruß, der nachweis-lich krebserzeugend und allergisierend auf den menschlichen Organismus wirkt. Darum begrüßen wir eine leistungsabhängige Schwerverkehrsabgebe (LSVA) im EU-Raum, da hier das Verursacherprinzip zum Tragen kommen kann
Thomas Weigert, Vorsitzender der Allergiker-Selbsthilfe
Regionalentwicklung und ländlicher Tourismus:
Ein Europa der Regionen braucht mehr Chancen für die regionale Wirtschaft. Die LSVA ist ein Beitrag zur Chancengleichheit im Verkehr und wird zu einer Reduktion des Transitverkehrs führen.
Manfred Pils, Naturfreunde International
Transportarbeiter-Gewerkschaften:
Es wird höchste Zeit, die Weichen neu zu stellen. Die ressourcenschonenden Verkehrsträger Schiene und Binnenschifffahrt haben aber nur dann eine wirkliche Chance, wenn faire und gerechte Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden. Ein wichtiger Schritt dazu ist die europaweite Einführung einer Schwerverkehrsabgabe. Die Höhe dieser Abgabe muss zu einer gerechten Anlastung der externen Kosten des Verkehrs nach dem Verursacherprinzip beitragen.
Norbert Hansen, Vorsitzender der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands
Umweltorganisationen in der besonders sensiblen Region der Alpen:
Der Mobilitätswahnsinn hat für die Alpen besonders gravierende Auswirkungen: Der Verkehr ist eines der schwerwiegendsten Probleme in diesem besonders sensiblen Lebensraum. Leider helfen politische Absichtserklärungen auch nicht weiter, wir brauchen konkrete und wirksame Maßnahmen, zum Beispiel die Kilometerabgabe für LKW. Sie ist ein Instrument, um unnötigen Verkehr zu vermeiden oder zumindest auf intelligentere Verkehrsträger umzulagern.
Andreas Götz, Geschäftsführer der Internationalen Alpenschutzkommission (CIPRA International)
Umweltorganisationen:
Alle sprechen von der Integration der Umwelt in andere Politikbereiche, aber konkrete Maßnahmen lassen auf sich warten... Das Europäische Umweltbüro (EEB), ein Dachverband von 132 Umweltorganisationen, unterstützt daher die Petition für eine „Schwerverkehrsabgabe für Europa“. Wir glauben, dass man diese Art von Maßnahmen wirklich braucht, um die Umwelt wirklich in die Verkehrspolitik zu integrieren.
John Hontelez, Generalsekretär des European Environmental Bureau
Der Straßengüterverkehr muss für die immensen Umweltauswirkungen hinsichtlich der Luftver-schmutzung, Lärm, Unfallgefahren und den enormen Instandhaltungskosten verstärkt selber zur Kasse gebeten werden. Wir fordern eine LSVA auch, um unnötigen Verkehr zu vermeiden, Langstreckentransporte zu verkürzen und auf der anderen Seite der Bahn wieder eine Chance zu geben.
Stefanie Barisch, Verkehrsexpertin Robin Wood
Bayern als Transitland Nr1 droht zum Auspuff Europas zu werden, wenn die Lasterlawine weiter anwächst. Eine europaweite LSVA kann diesen Trend stoppen, und sie ist ein wichtiges Instrument gegen die Wettbewerbsverzerrungen im Gütertransport. Menschenschutz und Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen muss auch im Verkehrsbereich Vorrang vor wirtschaftlichen Einzelinteressen bekommen.
Richard Mergner, Bund Naturschutz in Bayern
Verkehrs-Clubs:
Eine europaweit gültige Kilometerabgabe für LKW ist eine Notwendigkeit. Schon heute! Ihre Tarife müssen ein Niveau haben auf dem die externen Kosten des Straßengüterverkehrs gedeckt sind und eine wirksame Verlagerung auf die Schiene initiiert wird. Schließlich muss eine europaweite Wegegebühr die Gesamtheit der Schäden durch LKW berücksichtigen und darf sich daher nicht auf Autobahnen beschränken. Das, um den Effekt eines unmäßigen Verkehrswachstums auf kleinen Straßen und in Wohngebieten zu vermeiden.
David Asseo, VCS
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